Montag, 19. Mai 2014

Ich wünschte alles wäre einfacher...

Seit der Geburt meines Sohnes hat sich so vieles in meinem Leben geändert.
Ich habe mich geändert, mein Freundeskreis hat sich geändert, meine Familie hat sich geändert, unsere Wohnsituation, meine Art und Weise zu denken, einfach alles ist nun anders. 
Es ist kein schlechtes "Anders" aber es ist eben anders. 
Nach Veränderungen im Leben muss man sich neu orientieren, das ist mir mittlerweile bewusst geworden. 

Ich habe erkannt, dass unsere Wohnung nun nicht mehr passt, also suchen wir eine neue. Ich habe gemerkt, dass unsere Einrichtung nicht mehr passt, also haben wir umgestellt, neues dazu gekauft und altes entfernt. 
Ich habe gemerkt, dass meine Zeit um so vieles begrenzter ist als früher, also habe ich gelernt auf einiges zu verzichten und bessere Pläne zu machen (was mir zugegebener Maße noch immer nicht leicht fällt).
Ich habe gemerkt, dass viele unserer alten Freunde mit unserem dasein als "Mama und Papa" einfach nicht klar kommen, also haben sich unsere Wege leider getrennt. Doch nun haben viele neue Freunde, Pärchen die ebenfalls Kinder haben und das Wochenende lieber als Familie genießen als Abends Party zu machen. 
Und ich habe erkannt, dass ich nicht mehr in meinen alten Job zurück kehren möchte. Ich möchte auch mein Kind noch nicht mit 20 Monaten in den Kindergarten schicken um arbeiten zu gehen. Nein, das kommt irgendwie nicht in frage für mich! 
Wieso? Weil ich selbst im Kindergarten gearbeitet habe und die Kleinen Zwerge mir leid taten. Auch wenn sie Spaß hatten und Freunde zu spielen da hatten, so war doch weder Mama noch Papa oder eine andere Bezugsperson da. Ja eine Kindergartenpädagogin sollte es schaffen, zu so einer Person für alle Kinder zu werden. Aber ist das wirklich möglich? Ich denke nicht und ich habe auch die Wenigsten erlebt, die das überhaupt wirklich wollten. 
Ein Kind, das sensibel und schüchtern ist und es nicht schafft Nähe bei einer "Fremden" einzufordern, geht meiner Meinung nach in einem Kindergarten unter. Es ist zu früh!!!! Es ist viel zu früh für all diese kleinen Kinder!!! Wieso lässt man denn den Müttern nicht die Zeit mit ihren Kindern? Wieso muss denn heute alles so schnell gehen? Wieso muss sich alles um Geld, Job und Karriere drehen? Ich kann es einfach nicht verstehen und es treibt mir die Tränen in die Augen. Ich bin sicher keine Mutter, die sich an ihrem Kind fest krallt und Angst davor hat es los zu lassen, aber es ist zu früh. Ich wünschte so sehr, dass wir in einer finanziell so guten Lage wären, dass ich einfach zu Hause bleiben könnte, doch in der sind wir leider nicht. Und da wir aus Platzmangel, aus unserer Zwei-Zimmerwohnung ausziehen müssen, wäre es noch schlechter, würde ich unbezahlt zu Hause bleiben. Wir haben lange überlegt hier zu bleiben, doch das hier ist eine Pärchenwohnung und absolut ungeeignet für eine kleine Familie. Wir haben ja nicht mal ein ordentliches Badezimmer. Nein das Schlafzimmer und Badezimmer liegen im hinteren Teil der Wohnung und sind direkt nebeneinander und ohne Türe. Wenn wir uns Abends duschen gehen oder gar Zähneputzen, wecken wir damit unseren kleinen Schatz.

Alles wirkt so verzwickt und oft mache ich mir Vorwürfe, weil ich mein Leben nicht geregelt habe, bevor ich ein Kind bekommen habe. Ich hätte vorher mehrere Jobs probieren sollen. Unterschiedliche Ausbildungen machen sollen, damit ich anschließend weiß was ich nach der Karenz machen soll. Doch so ist es jetzt leider nicht und im Jänner ist meine Karenz zu Ende und ich muss wieder arbeiten gehen. Das Problem an der Sache ist 1.Wir haben gar keinen Kindergartenplatz für unseren Zwuck (weil wir dachte, dass sich alles anders entwickeln würde) und 2. Ich wüsste nicht mal was ich arbeiten soll ohne jeden Tag deprimiert heim zu kommen. Das heißt unterm Strich: ich hab weder Plan A und schon gar keinen Plan B.

Wie soll ich also aufhören zu denken? Ich könnte heulen, weil alles so aussichtslos wirkt.
Eines weiß ich aber genau. Ich liebe die Arbeit mit Kindern! Ich liebe es ihnen etwas mit zugeben! Ich liebe es ihnen etwas beizubringen! Mit Kinder zu basteln und zu sehen wie stolz sie dann auf ihr kreatives Werk sind! Ich liebe es mit ihnen etwas zu erleben! Und ich liebe es sie in den Arm zu nehmen, wenn sie es brauchen. Für sie da zu sein, wenn es ihnen nicht gut geht und keiner sie versteht. Ich werde es versuchen sie zu verstehen. 
Würde jemand an mich treten und mir ein Budget geben um eine Kindergruppe zu eröffnen, ich würde nicht zögern, ich würde es machen! Eine Kindergruppe, ganz anders als jeder Kindergarten, familiärer , liebevoller, kreativer, spaßiger! Einfach BESSER!! Und ich weiß, dass ich es könnte und es wäre ein Ort, an dem sich echt jedes Kind wohl fühlen würde....


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